Schwimmen

Die Schwimm-Wettbewerbe in Rio

von Karen Böhnke - 6 Aug, 2016

Schwimmen ist das Highlight der ersten Olympiawoche und die Wettkämpfe im Aquatics Stadium beginnen gleich am ersten Tag mit vier Gold-Entscheidungen.
Schon bei den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit 1896 in Athen gehörte Schwimmen zum Programm. $PreviewBreakEin Schwimmbecken stand den Schwimmern jedoch erstmals bei den Spielen 1908 in London zur Verfügung. Heutzutage reicht ein einfaches Schwimmbecken aber nicht mehr aus, sondern jedes Becken muss spezifische Anforderungen erfüllen. So müssen Schwimmbecken bei Olympischen Spielen mindestens zwei Meter tief sein und über zehn 50-Meter-Bahnen verfügen, wobei nur auf acht geschwommen werden darf.

 

Wettbewerbe

Insgesamt 32 Becken-Entscheidungen fallen bei den Olympischen Spielen in Rio. Bei den ersten Spielen in Athen gab es nur drei verschiedene Strecken, die alle im Freistil geschwommen wurden. Bereits 1900 in Paris wurde das Brustschwimmen und 1904 in St. Louis das Rückenschwimmen ins Programm aufgenommen. Seit 1956 finden auch Wettbewerbe im Schmetterlingschwimmen und seit 1964 im Lagenschwimmen statt.

Titelverteidiger

Über mindestens acht Einzelstrecken werden wir bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro neue Champions sehen, denn einige Titelverteidiger von London 2012 werden bei den Spielen in Brasilien nicht über ihre Siegerstrecken starten. Vor allem der Generationenwechsel bei den US-Stars macht sich hier bemerkbar: Über die Rückenstrecken verpassten Missy Franklin (100m) sowie Matt Grevers (100m) und Tyler Clary (200m) bei den US-Trials in Omaha die Olympiaqualifikation und werden ihre Titel in Rio daher nicht verteidigen. Gleiches gilt für Allison Schmitt (200m Freistil) und Ryan Lochte (400m Lagen). Außerdem werden die US-Amerikanerin Rebecca Soni (200m Brust) und die Chinesin Jiao Liuyang (200m Schmetterling) nicht am Start sein. Besonders tragisch ist das Schicksal der Französin Camille Muffat, die ihren Titel über 400m Freistil nicht verteidigen kann, da sie bei einem Hubschrauberunglück im Jahr 2015 ums Leben kam.

 

Frauen

Männer

50 m Freistil

Ranomi Kromowidjojo (NED)

Florent Manaudou (FRA)

100 m Freistil

Ranomi Kromowidjojo (NED)

Nathan Adrian (USA)

200 m Freistil

Allison Schmitt (USA)

Yannick Agnel (FRA)

400 m Freistil

Camille Muffat (FRA)

Sun Yang (CHN)

1500 m / 800 m Freistil

Katie Ledecky (USA)

Sun Yang (CHN)

100 m Brust

Rūta Meilutytė (LTU)

Cameron van der Burgh (RSA)

200 m Brust

Rebecca Soni (USA)

Dániel Gyurta (HUN)

100 m Rücken

Missy Franklin (USA)

Matthew Grevers (USA)

200 m Rücken

Missy Franklin (USA)

Tyler Clary (USA)

100 m Schmetterling

Dana Vollmer (USA)

Michael Phelps (USA)

200 m Schmetterling

Jiao Liuyang (CHN)

Chad le Clos (RSA)

200 m Lagen

Ye Shiwen (CHN)

Michael Phelps (USA)

400 m Lagen

Ye Shiwen (CHN)

Ryan Lochte (USA)

4 x 100 m Freistil

Australien

Frankreich

4 x 200 m Freistil

USA

USA

4 x 100 m Lagen

USA

USA

Favoriten

Mit 230 Goldmedaillen führen die US-Schwimmer die ewige Bestenliste an. Dahinter rangieren Australien (56x Gold) und Deutschland (55x Gold mit DDR). So sieht es in diesem Jahr in den einzelnen Disziplinen aus:

Freistil

Im Kampf um die Medaillen über 50m Freistil dürfte der französische Titelverteidiger Florent Manaudou am stärksten einzuschätzen sein. Er sollte auf den jungen Australier Cameron McEvoy und die beiden US-Stars Anthony Ervin und Nathan Adrian aufpassen. Aus deutscher Sicht könnte er Youngster Damian Wierling für eine Überraschung sorgen. Mit einer Zeit von 21,81 Sekunden geht er als siebtschnellster Schwimmer des Feldes in seine ersten Olympischen Spiele.
Über die prestigeträchtigen 100 Meter Freistil der Männer ist der Weltrekord in Gefahr. Cameron McEvoy aus Australien kam im April bis auf 13 Hundertstel an die Bestmarke von Cesar Cielo heran. Da wird sich Titelverteidiger Nathan Adrian steigern müssen, um wieder Gold zu gewinnen.
Im Feld über die 200m Freistil gibt es keinen klaren Favoriten und Paul Biedermann sagte bereits voraus, dass man eine flache 1:44 schwimmen muss, um aufs Podest zu kommen. Das ist dem Deutschen durchaus zuzutrauen. Aber auch der Chinese Sun Yang, der Brite James Guy und der erfahrene US-Amerikaner Conor Dwyer können in diesen Bereich schwimmen. Als Wundertüten müssen die Top-Stars Yannick Agnel und Park Tae-Hwan gesehen werden.
Über die 400m Freistil überraschte der junge Australier Mack Horton in diesem Jahr mit einer Hammerleistung von 3:41,65 Minuten. Im gesamten Feld waren lediglich Sun Yang (3:40,14) und Park Tae-Hwan (3:41,53) jemals schneller. Aber auch das DSV-Team hat mit Florian Vogel einen Finalkandidaten in seinen Reihen. Mit einer Zeit von 3:44,89 Minuten, die er bei den Deutschen Meisterschaften schwamm, könnte der Sprung unter die besten Acht drin sein.
Auf der längsten Freistilstrecke (1500m) schickt sich der italienische Weltmeister Gregorio Paltrinieri an, Chinas Superstar Sun Yang als Olympiasieger abzulösen und er könnte sogar dem Weltrekord des Titelverteidigers gefährlich werden. In Rio erwartet uns also ein packendes Duell, in das auch Mack Horton noch eingreifen könnte.

Über die 50m Freistil der Frauen könnte in Rio der Weltrekord von Britta Steffen fallen. Der Australierin Cate Campbell kam bereits bis auf elf Hundertstel an Steffens Bestmarke heran. Konkurrenz bekommt Campell unter anderem von ihrer jüngeren Schwester Bronte und auch die niederländische Titelverteidigerin Ranomi Kromowidjojo, Schwedens Superstar Sarah Sjöström oder die Britin Francesca Halsall dürften im Kampf um die Medaillen ein Wörtchen mitreden wollen.
Auch über die doppelte Strecke gehen Bronte und Cate Campbell als Favoritinnen ins Rennen. Aber vor allem Sarah Sjöström wird für ein spannendes Rennen sorgen und könnte die lachende Dritte beim Geschwister-Kampf sein. Hoffnungen auf eine Medaille machen sich auch Titelverteidigerin Ranomi Kromowidjojo, deren Team-Kollegin Femke Heemskerk und die zuletzt bärenstarke Federica Pellegrini.
Die wohl größte Chance, um Katie Ledecky auf ihrer Mission zum Gewinn von vier Goldmedaillen (200, 400, 800 und 4x200m Freistil) zu stoppen, dürfte über die 200m Freistil lauern. Über diese Strecke schwamm die Schwedin Sarah Sjöström dieses Jahr bereits schneller als Ledeckys Bestzeit. Neben Ledecky und Sjöström sind die Australierin Emma McKeon, die Niederländerin Femke Heemskerk und natürlich die Weltrekordhalterin Federica Pellegrini heiße Anwärterinnen auf Edelmetall.
Über die langen Freistilstrecken (400m und 800m) wäre alles andere als klare Siege von Katie Ledecky eine faustdicke Überraschung. Auf der 400m Strecke ist zudem ihre Team-Kollegin Leah Smith stark einzuschätzen. Über die 800m dürfte der Kampf um die weiteren Podestplätze noch spannender werden. Etwa eine Handvoll Athletinnen aus verschiedenen Nationen, darunter auch die Spanierin Mireia Belmonte, die in London hinter Ledecky Silber holte, sorgen für ein bunt gemischtes Feld der Medaillenkandidatinnen. Und mitten drin ist auch eine deutsche Schwimmerin: Sarah Köhler dürfte als Siebte der Weltrangliste und Fünfte der WM 2015 gute Finalchancen haben.

Brust

Bei den Olympischen Spielen 2012 in London holte Cameron van der Burgh mit einem powervollen Rennen den Titel über die 100m Brust. Doch dann schnappte sich der junge Brite Adam Peaty van der Burghs Weltrekord sowie Gold bei den Europa- und Weltmeisterschaften. Nun ist er der große Favorit auf den Olympiasieg und van der Burgh ist in der Position des Herausforderers. Beide dürften sich einen packenden Fight um Gold liefern.
Über die 200m Brust können wir uns auf ein ähnliches Duell freuen. Hier zwischen Weltmeister Marco Koch und seinem Rivalen Daniel Gyurta aus Ungarn. Aber auch der junge US-Amerikaner Josh Prenot könnte in den Titelkampf eingreifen. Er reist mit der zweitbesten Leistung aller Zeiten (2:07,18 Minuten) nach Rio.

In London wurde Ruta Meilutyte mit 15 Jahren sensationell Olympiasiegerin über die 100m Brust, nun kehrt sie in der Rolle der großen Favoritin zurück auf die olympische Bühne. Über die 200m Brust der Damen wird eine Nachfolgerin für Rebecca Soni gesucht, die ihre Karriere beendet hat. Drei Athletinnen blieben in diesem Jahr bereits unter 2:20 Minuten und gelten damit als Favoritinnen über diese Strecke. Neben Weltrekordhalterin Rikke Möller Pedersen aus Dänemark gelang dies auch der jungen Türkin Viktoriya Günes und der Japanerin Rie Kaneto.

Rücken

Über die 100m Rücken der Herren geht der australischen Weltmeister Mitch Larkin als Favorit an den Start. In 52,11 Sekunden hat er die schnellste persönliche Bestzeit des Feldes auf dem Zettel stehen. Aber auch die US-Amerikaner Ryan Murphy und David Plummer schwammen mit niedrigen 52er Zeiten bereits in Weltrekordnähe.
Über die 200m Strecke dürfte es die Konkurrenz noch schwerer haben den Australier Mitch Larkin zu schlagen. Der Deutsche Meister und Rekordhalter Jan-Philip Glania hat in dem engen Verfolgerfeld hinter den Medaillenkandidaten durchaus Finalchancen.

Klare Favoritin über die 100m Rücken der Damen ist die australische Weltmeisterin Emily Seebohm, aber auch die US-Schwimmerinnen Olivia Smoliga und Kathleen Baker sowie Katinka Hosszu aus Ungarn wollen um die Medaillen mitschwimmen.
Über die doppelte Strecke tritt Missy Franklin als Titelverteidigerin an, doch die Favoritin ist eine andere: Wie schon über die 100m-Strecke gilt Emily Seebohm als die Top-Anwärterin auf Gold über die 200m Rücken. Mit Jenny Mensing und Lisa Graf schickt der DSV gleich zwei Schwimmerinnen ins Rennen, die nicht nur einen Platz im Halbfinale sondern sogar einen Start im Endlauf anvisieren können.

Schmetterling

In den Schmetterling-Disziplinen (100m und 200m) wird es wohl auf ein Duell der beiden Dauerrivalen Michael Phelps (USA) und Chad le Clos (Südafrika) hinauslaufen. Die beiden haben sich schon in vielen Finalläufen gegenüber gestanden und 2015 ein packendes Fernduell geliefert. Das Motto könnte aber auch lauten "Wenn zwei sich streiten...", denn Laszlo Cseh steht als amtierender Weltmeister parat, die beiden Streithähne alt aussehen zu lassen.

Alles andere als ein Sieg von Sarah Sjöström dürfte über die 100m Schmetterling der Damen eine faustdicke Überraschung sein. Starke Konkurrenz kommt jedoch mit der Dänin Jeanette Ottesen aus dem Nachbarland. Über die 200m können wir uns auf ein spannenderes Rennen freuen, denn hier gibt es mehrere Schwimmerinnen, die sich den Olympiasieg holen könnten. Darunter auch die Deutsche Franziska Hentke, die mit 2:05,77 Minuten mit der weltweit zweitschnellsten Zeit anreist.

Lagen

Über die 200m Lagen der Männer kommt es zum letzten großen Duell zwischen Michael Phelps und Ryan Lochte. Sie dominierten das zurückliegende Jahrzehnt und nun geht Phelps leicht favorisiert ins Rennen und liebäugelt wohl sogar mit Lochtes Weltrekord. Mit der mit Abstand weltweit schnellsten Zeit des Jahres reist jedoch der Japaner Kosuke Hagino nach Rio.
Auf der doppelten Strecke wird das Favoritenfeld klar von den Japanern Daiya Seto und Kosuke Hagino angeführt. Zudem dürften Chase Kalisz, der seit Jahren mit Michael Phelps trainiert, der Ungar David Verraszto zu beachten sein. Der Deutsche Jacob Heidtmann ist hinter den vier genannten Schwimmern auf einem Level mit einem dichten Verfolgerfeld und könnte in Rio für eine Überraschung sorgen.

Bei den Frauen ist die Ungarin Katinka Hosszu die große Favoritin über die Lagenstrecken. Konkurrenz bekommt Hosszu bei Olympia auf der 200m Strecke unter anderen von der Britin Siobhan O'Connor und US-Schwimmerin Maya DiRado. Auch Hannah Miley (Großbritannien), Spaniens Mireia Belmonte und die Australierin Alicia Coutts haben Medaillenchancen.
Über die 400m Lagen möchte Hosszus Dauerkonkurrentin Mireia Belmonte ihre Chance nutzen und auch Hanna Miley und Maya DiRado zählen erneut zu den Medaillenkandidatinnen.

Staffeln

Das Finale über die 4x100m Freistil der Herren war bei den zurückliegenden Olympischen Spielen stets eine der spannendsten Entscheidungen. Hier gehen die Teams aus Australien, den USA und Frankreich als Favoriten ins Rennen. Ähnlich sieht es bei den 4x200m Freistil aus: Auch hier gelten die Australier und Amerikaner als die großen Favoriten, aber auch das deutsche Team um Star Paul Biedermann hat Medaillenchancen. Großer Favorit über die 4x100m Lagen sind mal wieder die USA, denn sie haben drei Schwimmer in der Staffel, die über die 100m-Einzelstrecken zu den Goldkandidaten zählen. Hinter den stärksten Konkurrenten aus Australien wird das Feld eng und wir können uns auf eine traditionell spannende letzte Schwimmentscheidung freuen.

Über die 4x100m Freistil der Damen wird das Team um die Schwestern Cate und Bronte Campbell aus Australien kaum zu schlagen sein, während die US-Amerikanerinnen als Favorit über die 4x200m Freistil ins Rennen gehen. Auch in der Lagenstaffel sind die US-Girls wieder in der Favoritenrolle, doch diesmal dürften wir eine komplett anders besetzte Staffel als beim Sieg vor vier Jahren sehen. Das mögliche Newcomer-Team bestände komplett aus Olympia-Debütantinnen. Starke Konkurrenz stellen wieder die Australierinnen, die in der Summe mit den besten Vorleistungen an den Start gehen.

Deutsche Teilnehmer

Das deutsche Schwimmteam reist mit 27 Athleten zu den Olympischen Spielen nach Rio. 18 Schwimmerinnen und Schwimmer haben die Qualifikationsnormen erfüllt und sich das Ticket für Rio erschwommen. Nach den German Open wurde das Team zusätzlich mit Staffelschwimmern komplettiert. Da in Rio eine neue Regel zum Einsatz kommt, wonach jeder Staffelschwimmer auch im Einzel zum Einsatz kommen muss, darf sich jeder Athlet über mindestens ein Einzelrennen freuen. "Das Team ist ein guter Mix aus alt-etablierten Aktiven und frischen Gesichtern.", erklärt Chef-Bundestrainer Henning Lambertz.

Das deutsche Schwimmteam für Rio 2016

Frauen

Männer

Leonie Antonia Beck

800 m Freistil

Paul Biedermann

200 m Freistil, 4x200 m Freistil

Dorothea Brandt

50 m Freistil

Steffen Deibler

100 m Schmetterling, 4x100 m Freistil, 4x100 m Lagen

Annika Bruhn

200 m Freistil, 4x200 m Freistil, 4x100 m Lagen

Christian Diener

200 m Rücken

Lisa Graf

200 m Rücken

Christoph Fildebrandt

200 m Freistil, 4x200 m Freistil

Vanessa Grimberg

4x100 m Lagen

Jan-Philip Glania

100 m Rücken, 200 m Rücken, 4x100 m Lagen

Franziska Hentke

200 m Schmetterling, 400 m Lagen

Jacob Heidtmann

400 m Lagen

Sarah Köhler

400 m Freistil, 800 m Freistil, 4x200 m Freistil

Philip Heintz

200 m Lagen

Leonie Kullmann

4x200 m Freistil

Johannes Hintze

400 m Lagen

Jenny Mensing

200 m Rücken, 4x100 m Lagen

Björn Hornikel

100 m Freistil, 4x100 m Freistil

Paulina Schmiedel

4x200 m Freistil

Marco Koch

200 m Brust

Alexandra Wenk

100 m Schmetterling, 200 m Lagen, 4x100 m Lagen

Clemens Rapp

400 m Freistil, 4x200 m Freistil

 

 

Florian Vogel

400 m Freistil, 4x200 m Freistil

 

 

Christian von Lehn

100 m Brust, 4x100 m Lagen

 

 

Florian Wellbrock

1500 m Freistil

 

 

Damian Wierling

50 m Freistil, 100 m Freistil, 4x100 m Freistil, 4x100 m Lagen

 

 

Philip Wolf

4x100 m Freistil

Die letzte Olympiamedaille eines deutschen Schwimmers in einem Einzelrennen liegt bereits 16 Jahre zurück. Der damals 22-jährige Steve Theloke wurde in Sydney Dritter über 100 Meter Rücken. In Rio lasten die größten Medaillenhoffnungen auf Weltrekordler Paul Biedermann, Weltmeister Marco Koch und Europameisterin Franziska Hentke.

Zeitplan

Die Schwimmzeiten haben in den vergangenen Monaten für zahlreiche Kontroversen gesorgt. Statt wie sonst üblich vormittags für die Vorläufe und am frühen Abend für die Endläufe ins Wasser zu springen, beginnen die Vorläufe in Rio erst um 13 Uhr Ortszeit. Der Medaillenkampf startet um 22 Uhr und endet teilweise erst kurz vor Mitternacht. Weil der Olympiasender NBC die Schwimmfinals zur Primetime in den USA präsentieren möchte, wurde der Zeitplan in Rio entsprechend angepasst. Für die Sportler bedeutet dies, dass sie sich nicht nur körperlich auf ihre Rennen, sondern auch mental auf besondere Umstände vorbereiten müssen. Mehrfach trainierten die deutschen Schwimmer deshalb in den späten Abendstunden. Manche verbrachten ganze Nächte in Schlaflaboren, um den optimalen Schlafrhythmus zu finden. Im Olympischen Dorf werden einige die Fenster abkleben, um morgens nicht zu früh aufzuwachen.