Schwimmen

Freiwasser versus Schwimmbecken

von Katrin Spägele - 19 Apr, 2016

Für die meisten Wettkampfschwimmer stellt sich diese Frage erst gar nicht. Sie schwimmen gerne und viel in ihrem Schwimmbecken – umgeben von Beckenrändern, Fliesen und Schwimmleinen. Ganz anders da die Freiwasser-Schwimmer – sie befinden sich in keinem sicheren Becken sondern schwimmen durch Seen, Meere oder kleine Flüsse.

Es gibt zahlreiche Unterschiede, die die beiden Schwimmer-„Nationen“ aufzeigen. $PreviewBreakHaben die Schwimmer im Becken doch ein angenehmes Umfeld zum Schwimmen und sind durch ein Dach gegen jede Witterung geschützt, finden sich die Freiwasser-Schwimmer den klimatischen Gegebenheiten des Wetters ausgesetzt. Zum Einsteigen ins gewärmte Wasser dient in der Halle meist der Startblock oder Treppenstufen, die einen ins Wasser gleiten lassen. Draußen gibt es weder geregelte Warmbadetage, noch einen Einstieg. Da bleibt nur das Stürzen in die Fluten vom Boot aus oder das langsame Herantasten vom Strand oder Ufer aus.

Wasser ist nicht gleich Wasser

Während auf die Schwimmer im Becken meist klares und gechlortes Wasser wartet, stehen die Freiwasser-Schwimmer meist trübem Weiherwasser gegenüber oder müssen sich mit unangenehmem Salzwasser herumschlagen. – Quasi alles andere als ein Zuckerschlecken für unsere Naturschwimmer! Das wird auch nicht anders, wenn man sich den Inhalt der Gewässer noch genauer anschaut. Nicht selten findet man kleine Fische und Algen umherschwimmen. In ferneren Ländern bzw. an Küstenabschnitten besteht die Chance, dass man Quallen oder sogar Haien begegnen könnte. Im Hallenbad finden sich keine solcher ungeliebten Mitschwimmer, da trifft man höchstens auf die eigenen Bahnkollegen.

Kein Ende in Sicht

Die größte Umstellung vom Schwimmbecken zum Freiwasser besteht wohl darin, dass man sich nun nicht mehr am Beckenboden oder -rand orientieren kann. Dafür ist es im Freiwasser nötig, alle paar Atemzüge frontal zu atmen und den Kopf nach vorne zu richten, um den Überblick zu behalten wohin man schwimmt. Dies muss man lernen, da es den gewohnten Atemrhythmus anfangs durcheinander bringen kann.

Schätzen statt Zählen

Ist man es gewohnt im Becken die Bahnen und absolvierten Meter zu zählen, gestaltet sich das im Freiwasser sehr schwierig. Befindet man sich nicht gerade im Wettkampf, wo mit Bojen die Strecken abgesteckt sind, kann man im Freiwasser nur erahnen, wie viele Meter man bereits zurückgelegt hat. Einfach machen es den Beckenschwimmern die Wenden. Nicht nur beim Zählen sind sie eine große Hilfe, sondern auch beim Energie sparen. Die Wenden dienen den Schwimmern im Training oft als kleine Erholungspause beim Abstoßen in der anschließenden Gleitphase. Zudem bringen sie neben dem Vorteil ein paar Meter kräftesparend voranzukommen, auch einen Zeitvorteil. Da durch das Abstoßen ein stärkerer Impuls nach vorne gegeben wird, als beim Kraulen ohne Wende. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass man sich eine sehr gute Wendetechnik angeeignet hat.

Bademeister gegen Beiboot

Ganz klar ist im Hallenbad die Badeaufsicht zuständig für die Gewährleistung der Sicherheit für die Badegäste. Im Freiwasser sieht die Sache ganz anders aus. Außerhalb von öffentlichen Badeseen oder Strandabschnitten, finden sich keinerlei Aufsichtspersonen. Es ist daher ratsam entweder mindestens zu zweit schwimmen zu gehen oder bei extremen Touren wie durch den Bodensee oder den Ärmelkanal sich ein Begleitboot zu organisieren.

Angenehme Dusche gegenüber Lufttrocknen

Ein besonderes Highlight, welches man erst zu schätzen lernt, wenn man im Freien geschwommen ist, ist die warme Dusche im Hallenbad. In der freien Natur ist so ein Luxus meist nicht zu finden und bis auf ein paar einzelne Brausen am Strand, um sich den Sand und das Salzwasser abzuwaschen, findet man diese auch beim Training im Freien kaum.

Wie man sieht, darf man als Freiwasser-Schwimmer kein Warmduscher sein, um sich aktiv durch die Saison kraulen zu können. So ein Training oder Wettkampf im Freiwasser ist nicht für jedermann, doch kann man sich mit etwas Übung und Mut auch an diese neuen und ungewöhnlichen Schwimmbedingungen gewöhnen. Vielleicht probiert ihr es diesen Sommer ja ein paar Mal aus und werdet so noch zum echten Naturliebhaber.

 

 

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