Triathlon

Neoprenverbot beim Triathlon

von Katrin Spägele - 29 Jun, 2017

Während der Neoprenanzug für Triathleten in früherer Zeit ein reiner Schutz gegen die Kälte war, ist er heute ein wesentlicher Bestandteil der Triathlon-Ausrüstung. Nicht mehr alleine die Kälteschutz-Funktion macht einen Neopren beim Triathlon so beliebt. Vor allem die technische und materielle Weiterentwicklung hat das Tragen eines Neoprens vorangetrieben. Früher wurde man noch komisch angeschaut, wenn man sich in diesen Kälteanzug zwängte und war einer der wenigen. Heutzutage gilt man als Anfänger, wenn man keinen Neopren besitzt. Dabei bietet er vor allem den Anfängern eine große Unterstützung durch geringere Reibung und eine verbesserte Wasserlage. Kein Triathlet möchte mehr auf den Neopren verzichten. Kein Wunder also, dass das Regelwerk beim Neoprenverbot härter durchgreifen muss! Wir erklären euch wann ihr einen Neopren beim Wettkampf tragen dürft und wann es untersagt ist.$PreviewBreak

Wann es erlaubt ist mit dem Neopren an den Start zu gehen ist ganz genau in der Sportordnung der Deutschen Triathlon Union (DTU) festgesetzt. Diese gilt allerdings nur bei Wettkämpfen der DTU. Abweichungen gibt es beispielsweise bei Ironman-Veranstaltungen, die von der World Triathlon Corporation (WTC) organisiert werden. In der DTU ist allgemein zum Beispiel festgesetzt, dass ein Neoprenanzug aus maximal 5mm dicken Material gefertigt sein darf und aus bis zu drei Teilen (Gesichtsmaske, Oberkörper- und Unterkörperteil) bestehen darf. Dies ist aber nichtig, sofern eine bestimmte Wassertemperatur erreicht ist – dann gilt nämliches strenges Neoprenverbot!

Messung der Wassertemperatur

Laut Regelwerk, misst das Kampfgericht die Wassertemperatur etwa eine Stunde vor dem Start. Dazu wird eine Wassertiefe von 60cm im Bereich der Schwimmstrecke angesetzt. Die Triathleten erwarten dann schon meist mit großer Erwartung das Ergebnis des offiziellen Messtests, denn keiner möchte auf seinen Neopren verzichten. Bei größeren Veranstaltungen ist es üblich, dass die „Ja“ – „Nein“ – Frage schon am Vortag entschieden wird. Unabhängig aber von der tatsächlichen Wassertemperatur kann das Kampfgericht in bestimmten Fällen vom Regelwerk abweichen. Ein Beispiel dafür ist, wenn die Wassertemperatur noch knapp im Bereich „erlaubt“ liegt, die Außentemperaturen aber extrem hoch sind. Dies ist öfters bei einem Start um die Mittagszeit zu erwarten. Aufgrund einer Überhitzungsgefahr kann dann ein Neoprenverbot ausgesprochen werden.

Neoprenverbot abhängig von Temperatur und Distanz

Nicht nur die Temperatur, sondern auch die Schwimmdistanz spielt eine Rolle bei der Klärung, ob Neo oder nicht. Zudem ist auch wichtig „wer“ an den Start geht. Dabei wird unterschieden zwischen Schülern, Jugend, Junioren, Elite und den normalen Altersklassen. Das folgende Schaubild liefert dazu eine Übersicht:

* Starten Altersklassen zusammen mit Jugend A/Junioren und/oder Elite/U23 in einer Startgruppe, so wird die 20°C – Regelung angewandt.

Neuerung auf WTC- und DTU-Ebene

Seit 2017 wurden die Grenzen hinsichtlich des Neoprenverbots bzw. der Neoprenerlaubnis in den Regelwerken der DTU, WTC und ITU (Internationale Triathlon Union) angeglichen. Dabei gelten die im Folgenden aufgelisteten Änderungen:

Ständige Überwachung des Regelwerks notwendig

Schon mehrmals passten die Verbände das Regelwerk bzgl. der Verwendung des Neoprens an. Schließlich sollte das Tragen des Neoprens nicht zu einer reinen Materialschlacht werden und sodass die am meisten profitieren, die den teuersten und besten Neopren besitzen. Es ist immerhin primär ein Anzug gegen die Kälte. Daher ist bei einem Neoprenverbot auch nur das Tragen von Schwimmkleidung erlaubt, die generell keinen Auftrieb erzeugt. Sie darf nicht aus oder mit Neopren gefertigt sein. Zudem ist die Länge auf bis maximal zu den Ellbogen bzw. den Knien erlaubt.

Swimskins für schnelle Zeiten bei Neoprenverbot

Aber auch bei Neoprenverbot gibt es Spezialkleidung, die für schnelle Schwimmzeiten sorgt. Diese sogenannten Speedsuits oder Swimskins sind aus hochwertigem Material gefertigt, das stark wasserabweisend oder beschichtet ist und so den Wasserwiderstand deutlich reduziert. Lässt man vor dem Schwimmen etwas Luft unter den Swimskin, kann man sogar etwas Auftrieb verspüren.

 

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