Waren früher die Vegetarier auf dem Vormarsch, ernähren sich heute immer mehr Menschen vegan. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Sie reichen von Umweltschutz über Tierschutz bis hin zu gesundheitlichen Gründen. Der Verzicht auf tierische Produkte hat sich mittlerweile auch unter Leistungssportlern etabliert. Die Extremsportlerin Dr. Katharina Wirnitzer, der Basketballer Dirk Nowitzki und der Triathlet Brendan Brazier schwören auf eine vegane Ernährungsform. Unbestritten ist, dass ein gesunder Lebensstil und eine gesunde Ernährung zu sportlichen Höchstleistungen führen. Werden Sportler tatsächlich fitter durch reine Pflanzenkraft?$PreviewBreak
Sportler profitieren von einer veganen Ernährung
Tierische Produkte sind kalorienreich und enthalten neben Cholesterin gesättigte Fettsäuren. Davon ist reichlich in Butter, Sahne, Fleisch und Wurst drin. Problematisch wird es, wenn zu viel davon gegessen wird. Durch das schädliche LDL-Cholesterin verstopfen die Adern. Arteriosklerose kann sich bilden. Ein Zuviel an tierischen Produkten kann Entzündungen im Körper hervorrufen. Nehmen wir mehr pflanzliche Lebensmittel als tierische zu uns, leben wir gesünder. Bestimmte Erkrankungen werden vorgebeugt und der gesundheitsförderliche Nutzen steigt. Immer mehr Forscher (z.B. Berning 2002) weisen darauf hin, dass eine vegane Ernährung die sportliche Leistungsfähigkeit erhöht sowie die körperliche Regeneration nach dem Training. Ein Grund dafür ist, dass pflanzliche Lebensmittel leichter verdaulich sind. Der Körper benötigt weniger Energie, die er dafür im Sport freisetzen kann.
Ein ausgewogener Speiseplan ist das A und O
Doch ganz so einfach ist das nicht. Das Spurenelement Eisen und das lebensnotwendige Vitamin B12 werden über tierische Produkte aufgenommen. Sie sind für den Sauerstofftransport sowie für den Energiestoffwechsel verantwortlich. Besonders Sportler haben einen erhöhten Bedarf an diesen Stoffen. Damit es nicht zu einer Unterversorgung kommt, sollte der Speiseplan ausgewogen und gut durchdacht sein. Hirse und Getreide sind reich an Eisen und sollten in Kombination mit Vitamin-C-reichen Lebensmittel gegessen werden. Besonders auf eine ausreichende Eiweißversorgung müssen vegane Sportler achten. Muskeln bestehen aus Eiweiß und können nur aufgebaut werden, wenn Eiweiß als Baustein zur Verfügung steht. Pflanzliche Eiweißlieferanten sind Amaranth, Nüsse und Samen, Sprossen und Getreide.
Finger weg von veganen Ersatzprodukten
Milch, Käse, Thunfischsteak und Gehacktes: Die Lebensmittelindustrie lässt sich so einiges einfallen, um Veganern den Geschmack von Fleisch, Fisch und Sahne näherzubringen. Schade nur, dass die veganen Ersatzprodukte voll mit Zucker, Fett, Zusatzstoffen, Aromen, Konservierungs- und Farbstoffen sind. Es ist nunmal nicht einfach, aus Soja ein ansehnliches Stück Käse zu zaubern. Ja, man kann auf diese Produkte zurückgreifen, um den Tierschutz zu fördern. Einen Gesundheitsnutzen haben diese industriell angefertigten Ersatzstoffe jedoch nicht und sollten daher nicht konsumiert werden. Wird dieser Aspekt berücksichtigt, spricht für Sportler nichts dagegen, sich vegan zu ernähren. Bis heute existiert kein wissenschaftlicher Beleg dafür, dass ein veganer Ernährungsstil die Sporttauglichkeit einschränkt.
Bildnachweis:
Green Earth: http://www.green-earth.net/2016/04/24/die-zukunft-der-menschheit-wird-vegan-sein/