Schwimmen

Wann ist das richtige Alter um Schwimmen zu lernen?

von Katrin Spägele - 14 Nov, 2016

Leider gehört das Ertrinken immer noch zu den häufigsten Todesursachen bei Kindern und vor allem Kleinkindern. Schwimmflügel und Schwimmreifen, sowie das Nichtschwimmerbecken sind nur geringe Maßnahmen, um Kinder zu schützen. Nicht selten fällt ein Kind ins Wasser und hat keine Chance. Ebenso häufig betteln Kinder ohne Schwimmflügel spielen zu dürfen, da diese sehr hinderlich sind. Welches Elternteil gibt da nicht schon mal nach und scheitert doch am „im Auge behalten“. Die Angst, wenn man das Kind dann doch mal aus den Augen verliert und in Panik gerät, kennt sicherlich jede Mutter. Umso energischer sollten Eltern dabei sein, wenn es darum geht wann und wie ihre Kinder schwimmen lernen.$PreviewBreak

Schwimmen hat nicht nur den Vorteil sich über Wasser halten zu können, wenn der Boden zu tief ist, sondern hilft auch beim Gewöhnen und Verstehen des Mediums Wasser. Gesundheitliche Aspekte verstärken den Nutzen des Schwimmen Lernens. Die Muskeln bewegen sich im Wasser viel schwereloser, wodurch die Gelenke geschont werden. Zusätzlich wird beim Schwimmen das Immunsystem gestärkt, der Gleichgewichtssinn verbessert und das Körpergefühl gefördert. Wann ist aber nun das richtige Alter, in dem Kinder schwimmen lernen können und sollen?

Wassergewöhnung im Babyalter

Das Schwimmen beginnt mit der Wassergewöhnung. Bereits im Alter von vier Monaten können Eltern mit ihren Babys zum Babyschwimmen gehen. Das Ziel besteht nicht darin, dass das Baby schwimmen lernt, sondern mit spielerischen Elementen an das Wasser gewöhnt wird. Für Kinder im Alter von ein bis vier Jahren finden sich oft Schwimmvereine, die sogenannte Wassergewöhnungskurse anbieten. Dabei lernen wasserscheue und ängstliche Kinder in einfachen Übungen den Umgang mit und im Wasser, wobei der Spaß und positive Erfahrungen im Vordergrund des Kurses stehen. Drei- bis Vierjährige können bereits erste einfache Schwimmbewegungen wie Paddeln im Wasser mit allen Vieren – ähnlich den Hunden – erlernen. Aus dieser Paddelbewegung erfolgt oft später das Kraulschwimmen.

Das richtige Alter um Schwimmen zu lernen

Das richtige Alter um Schwimmen zu lernen erreichen Kinder mit ihrem 5. bis 8. Lebensjahr. Dabei haben die Kinder die besten motorischen Voraussetzungen. Eine Faustregel besagt, dass Körperbeherrschung und Motorik dann ausgereift genug zum Schwimmen lernen sind, wenn das Kind sicher und ohne Stützräder Fahrrad fahren kann. Es ist einiges an Koordination der Arm- und Beinbewegungen gefragt, wenn es ans Brustschwimmen geht. Daher fallen vielen Schwimmanfängern in der Regel die Wechselschlagschwimmarten wie Kraulen und Rückenschwimmen leichter. Bewiesen ist aber auch, dass nach der Grundschulzeit die Fähigkeit des Gehirns, solche Bewegungsmuster zu erlernen, stark nach lässt. Das ist auch der Grund warum sich viele Erwachsene im Alter schwer tun schwimmen zu lernen.

Tipps für Schwimmen mit Kindern

Hier geben wir euch noch einige Tipps, was ihr beim Schwimmen lernen eurer Kinder beachten solltet:

1. Tipp: Regelmäßig schwimmen gehen Auch nach dem erfolgreichen Schwimmkurs, solltet ihr weiterhin mit euren Kindern schwimmen gehen. Damit das Kind nicht aus der Übung kommt, es die Techniken festigen und sich beweisen kann, bietet es sich an mit den Kindern für verschiedene Abzeichen zu üben.

2. Tipp: Geduld haben und keinen Druck ausüben Vor allem bei ängstlichen Kindern müsst ihr aufpassen, dass ihr diese nicht ins Wasser oder zum Schwimmen lernen zwingt. Sie reagieren mit nur noch mehr Angst und Abwendung. Negative Erfahrungen im Wasser können lange nachwirken und werden oft nur schwer überwunden. Zeigt euren Kindern, dass auch ihr Spaß im Wasser und beim Schwimmen habt, dann wollen sie früher oder später auch mitmachen.

3. Tipp: Spielerisch lernen und üben Seid kreativ beim Spielen im Wasser mit euren Kindern. Nur wer Spaß hat geht auch gerne ins Wasser. Durch spielerische Elemente und einige Tricks könnt ihr eure Kinder so zu ein paar Schwimmzügen bringen. Beim hin- und herwerfen einfach ein paar Meter neben die Kinder zielen - lässt sie schon automatisch ein paar Züge machen. Ansonsten bietet sich auch immer ein kleines Wettschwimmen an. Ihr solltet den Kindern allerdings eine Chance lassen.

4. Tipp: Auch Tauchen üben Zum Schwimmen gehört auch das Tauschen. Das Kind sollte sich rundum im Wasser wohlfühlen und dazu gehört es eben auch den Kopf unter Wasser zu bringen. Vor allem wenn es bei einer Welle oder ähnlichem mal ungewollt zu dieser Situation kommt, sollte euer Kind darauf vorbereitet sein. Auch hier bieten sich kleine Spiele an, wer am weitesten taucht oder wie beim Seepferdchen-Abzeichen können kleine Gegenstände vom Boden heraufgeholt werden. Wichtig ist, dass die Kinder von Beginn an mit offenen Augen tauchen und lernen sich auch unter Wasser zu orientieren.

5. Tipp: Mit sinnvollen Schwimmhilfen, wie Schwimmbretter oder eine Schwimmnudel, können die elementaren Beinbewegungen geübt werden. Trotzdem solltet ihr die Kinder nie unbeaufsichtigt lassen, denn diese Hilfsmittel alleine schützen nicht vor dem Ertrinken. Lasst eure kleinen Schwimmanfänger also nie ohne einen wachsamen Blick im Wasser herumtollen.

Wo lernen Kinder am besten schwimmen?

Am meisten eignen sich Schwimmkurse, die in fast allen Hallen- und Freibädern angeboten werden. Hier lernen Kinder unter professioneller Aufsicht wichtige Benimmregeln im Wasser und Hallenbad und lernen gleichzeitig Schwimmen. Wichtig ist, dass der Kurs in kleinen Gruppen stattfindet und der Schwimmlehrer eine staatliche Anerkennung vorweisen kann. Eine zusätzliche Motivation bietet es für die Kinder, wenn am Ende des Kurses ein Abzeichen wie das Seepferdchen oder das Bronzene Schwimmabzeichen angeboten werden.

Schwimmabzeichen:

Seepferdchen (Frühschwimmpass)

  • 25 Meter Schwimmen
  • Sprung vom Beckenrand
  • Heraufhohlen eines Gegenstandes aus brust- bis schultertiefem Wasser

Vielseitigkeitsabzeichen "Seehund Tixi"

  • 25 m Brustschwimmen
  • 25 m Rücken- oder Kraulschwimmen
  • 15 m dribbeln mit einem Wasserball
  • Kopfsprung vorwärts
  • 7 m Streckentauchen
  • 1 Rolle vorwärts oder rückwärts um die Quer- oder Längsachse im Wasser

Deutsches Jugendschwimmabzeichen Bronze

  • Sprung vom Beckenrand und 200 Meter in höchstens 15 Minuten schwimmen
  • Heraufholen eines Gegenstandes aus zwei Meter tiefem Wasser
  • Sprung aus einem Meter Höhe oder Startsprung
  • Kenntnis der Baderegeln

Deutsches Jugendschwimmabzeichen Silber

  • Startsprung und 400 Meter in höchstens 25 Minuten schwimmen (davon 300 Meter in
    Bauch- und 100 Meter in Rückenlage)
  • 2 x Heraufholen eines Gegenstandes aus 2 Meter tiefem Wasser
  • 10 Meter Streckentauchen
  • Sprung aus 3 Meter Höhe
  • Kenntnis der Baderegeln und der Selbstrettung

Deutsches Jugendschwimmabzeichen Gold (Mindesalter: 9 Jahre)

  • 600 Meter Schwimmen in höchstens 24 Minuten
  • 50 Meter Brustschwimmen in höchstens 70 Sekunden
  • 25 Meter Kraulschwimmen
  • 50 Meter Rückenschwimmen mit Grätschschwung ohne Armtätigkeit oder 50 Meter Rückenkraulschwimmen
  • Tieftauchen von der Wasseroberfläche (3 Tauchringe aus ca. 2 Meter tiefem Wasser in 3 Minuten bei maximal 3 Tauchversuchen)
  • 15 Meter Streckentauchen
  • Sprung aus 3 Meter Höhe
  • 50 Meter Transportschwimmen (Schieben oder Ziehen)
  • Kenntnis der Baderegeln
  • Kenntnis über Hilfe bei Bade-, Boots- und Eisunfällen (Selbstrettung, einfache Fremdrettung)

 

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